Wenn ich mir eine Jahreszeit aussuchen dürfte, würde ich den Spätsommer nehmen.
In meinem Garten blühen die Rosen und alle möglichen Sommerblumen, man hat lange helle und warme Sommerabende auf der Terrasse, traumhaft.
Der Winter war immer nicht so mein Favorit. Kurze Tage, viel Dunkelheit, grauer Hochnebel, Erkältungszeit...Und dann noch der Schnee!! Glatte Straßen, unfallträchtige Fahrten, wenn man jemanden besuchen will, oder einen Ministry hat. Matsch, feuchtkalt, eingefrorene Autotüren und Eis kratzen, wenn man abends nachhause fährt.
Seit diesem Jahr hat sich meine Einstellung zum Winter und insbesondere zum Schnee geändert. Es ist schleichend passiert. Zwei meiner Freunde sind richtige Schnee Fans und posten immer total begeistert Schneebilder auf Facebook oder Instagram. Sie freuen sich wie kleine Kinder, wenn die ersten Schneeflocken fallen und haben richtig gute Laune, wenn viel Schnee fällt. Das hat nach und nach meine Augen geöffnet. Anfangs habe ich nur meinen Kopf geschüttelt über ihre Ansichten, dann fing ich an, es nachvollziehen zu können und schließlich ließ ich mich von ihrer Begeisterung anstecken. Als dann plötzlich hier in Augsburg richtig viel Schnee gefallen ist, fing ich an, lange Schneespaziergänge zu machen und mich total zu begeistern über die weiße Pracht. Alles sah auf einmal so schön aus, so rein, so sauber, so ordentlich. Und geglitzert hat alles, es war alles so still und ruhig. Meine Seele konnte richtig aufatmen und auftanken. Ich sah den Winter nun mit anderen Augen, war voller Dankbarkeit und Staunen und hatte wieder Zugang zu der kleinen Elke von früher, die den Winter und den Schnee eigentlich immer toll fand. Schlittschuhlaufen, Schneemänner bauen, durch tiefen Schnee stapfen, Schlitten fahren, Spuren im Schnee machen und andere Spuren identifizieren.
So schön, wenn man wieder zurück findet zu einfachen Freuden, wenn sich das Leben entschleunigt und man wieder die Schönheit um sich herum wahrnehmen und genießen kann. Lasst uns nie das Staunen verlieren!